Kreisel

Vielleicht faszinieren uns Kreisel deshalb seit jeher, weil wir streng genommen auf einem leben. Und wie das Zusammenspiel von Bewegung und Balance scheinbar die Schwerkraft besiegt, kann durchaus als Metapher auf das Leben an sich verstanden werden. Wir zeigen hier eine Auswahl von exklusiven handgefertigten Kreiseln aus edlen Hölzern und weiteren Materialien. Sie kommen von den passionierten deutschen Kreiselmachern Armin Kolb und Christoff Guttermann sowie dem Schweizer Traditionshersteller Naef.




 
1 bis 24 (von insgesamt 39)

Der Kreisel – so alt wie die Menschheit

Dem Kreisel gibt es seit Ewigkeiten - viel genauer kann man es nicht sagen. Mit Sicherheit gehört der Kreisel zu den ältesten Spielzeugen der Menschheit. Im heutigen Irak fand man einen Kreisel, den die Archäologen auf 3500 Jahre vor Christus datieren.

Ausführlich belegt ist die Faszination des Kreisels in der Antike. Damals waren vor allem Peitschenkreisel beliebt, die mithilfe einer Peitschenschnur angedreht und anschließend durch gezielte Schläge in Bewegung gehalten werden - ein anspruchsvolles Spielzeug, das man nicht als Kind, sondern erst in der Jugend meistern konnte. Bei den alten Griechen wurde solches Spielzeug nicht einfach entsorgt, sondern mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter in einem Tempelritual abgelegt und den Göttern geweiht, weshalb uns viele Funde antiker Kreisel bekannt sind. 

Seit der Antike ist auch die mathematische Faszination des Kreisels belegt. Pappos von Alexandria zum Beispiel beschrieb im 4. Jahrhundert vor Christus Erkenntnisse über die Volumenberechnung von Rotationskörpern, welche immer noch gültig sind. Bis heute ist der Kreisel reich an Erkenntniswert. Denn der Drehimpuls als physikalische Größe beeinflusst so ziemlich jeden Aspekt unseres Lebens – angefangen mit der Tatsache, dass wir auf einem rotierenden Planeten leben.

Was wir an Kreiseln lieben

Zunächst ist es natürlich das Spiel mit der Schwerkraft, das uns immer Vergnügen bereitet. Speziell beim Kreisel in seiner typischen Spitzkegel-Form erleben wir etwas Besonderes: Die Ruhe und die Bewegung, also zwei widersprüchliche Zustände, verschmelzen miteinander: Nur in der Rotation steht der Kreisel aufrecht, und das umso stabiler, je schneller er sich dreht.

Zudem ist der Kreisel kontemplativ. Ist er einmal in Bewegung, ziehen wir unsere Hände zurück und werden zum Beobachter. Wir fühlen mit, wie lange der Kreisel das Gleichgewicht halten wird und wann er zu schwanken beginnt, bevor er zum Erliegen kommt. Diesen Fokus auf Balance und die goldene Mitte können wir auf viele Lebenssituationen übertragen.

Auch lassen sich zahlreiche Ambitionen mit dem Kreisel verbinden. Man versucht immer unwillkürlich, die längstmögliche Drehung anzustoßen. Oder findet heraus, welche Arten von Kreiseln die längste Drehung bieten. Manche Kreisel eignen sich für Tricks, lassen sich kopfüber drehen, springen über Gegenstände oder bieten besondere Farbenspiele.

Und sofern ein Kreisel nicht vom industriellen Fließband fällt, sondern den Händen erfahrener Kunsthandwerker entstammt, erfreuen wir uns an vielem, was unser atemloses Leben gern vermissen lässt: Achtsamkeit, Naturverbundenheit und der Respekt vor echter, die Zeiten überdauernder Handwerkskunst.

Wer unsere Kreisel herstellt

Der deutsche Künstler und Sohn eines Goldschmieds Armin Kolb sammelte auf ausgedehnten Weltreisen Erfahrung in der Holzbearbeitung und Schmiedekunst, bevor er zurück in Deutschland eine Werkstatt für Gebrauchsgegenstände eröffnete. Zusehends konzentrierte sich deren Sortiment auf exklusive handgefertigte Holzkreisel, die er im Laufe seiner bald 30 Jahre Erfahrung zur wahren Kunstform erhoben hat. Filigrane Formen, akribisch gedrechselte und geschnitzte Details sowie der spannende Materialmix aus edlen Hölzern und (u.a.) Korallen, NüssenKnochenoder Plexiglas machen seine Kreisel zu einzigartigen Sammlerstücken, welche hoffentlich viele Generationen überdauern werden.

Ausgebildet als studierter Ingenieur, Handwerker mit Meisterbrief sowie Stipendiat der Stiftung für Begabtenförderung arbeitet der deutsche Künstler Christoff Guttermann seit rund 30 Jahren zwischen Handwerk, Design und Kunst. Sein Schaffen umfasst sowohl Auftragsarbeiten für Unternehmen und industrielle Produzenten als auch Einzelausstellungen im In- und Ausland sowie zahlreiche Museumsankäufe. Seine besondere Leidenschaft gilt jedoch der Handfertigung von exklusiven Kreiseln aus edlen Hölzern und Metall in einer Vielfalt von Bauformen. In seinen eigenen Worten: „Ob beim Andrehen, der Sensorien oder der Beobachtung des Laufs: Der Kreisel kann zum Werkzeug für die Ausbildung von mehr Achtsamkeit werden - als Anstoß für neue kreative Prozesse und als Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt.“

Naef Spiele aus der Schweiz sind in erster Linie bekannt für geniale und auf höchstem Niveau gefertigten Konstruktionsspiele und verbindet europäische Handwerkstradition mit Design-Einflüssen aus dem Bauhaus sowie dem japanischen Minimalismus. Die Geschichte von Naef ist ein Stück europäischer Wirtschaftsgeschichte: Gegründet vom dem umtriebigen und kreativen Möbelverkäufer Kurt Naef in den 50ern, etabliert als international geschätzter Spielzeug-Hersteller in den 70ern, von Investoren gekauft und zur AG überführt in den 80ern, beinahe in den Bankrott geschlittert in den 90ern, von der Familie Naef zurückgekauft um die Jahrtausendwende und seither in seinem Markenkern neu erblüht. Das kleine Sortiment von Naef-Kreiseln zeigt sich nicht nur tadellos gefertigt, sondern auch spielerisch lehrreich mit spannenden Form- und Farbexperimenten.